3 Tage auf den friedlichen Flüssen des Anjou fahren

Ihr Abenteuer beginnt in dem Dorf Grez-Neuville. Hier, am Zusammenfluss von vier schiffbaren Flüssen, scheint die Zeit bereits langsamer zu vergehen. Das Dorf, das aus der Vereinigung zweier durch den Fluss Mayenne getrennter Dörfer entstanden ist, empfängt Sie mit seiner Kirche aus Roussard-Stein und seiner großen, festungsähnlichen Mühle.

Der lang ersehnte Moment kommt: die Übernahme Ihres Hausbootes an der Hausbootstation. Sie brauchen keinen Führerschein, nur ein paar Erklärungen und schon sind Sie Kapitän Ihres schwimmenden Zuhauses. Denken Sie daran, vor der Abfahrt Fahrräder zu mieten, die Sie bei Ihren Zwischenstopps zur Erkundung der Umgebung nutzen können. Nach dem Passieren der ersten Schleuse - mit Hilfe eines Schleusenwärters - öffnet sich der Fluss zu bewaldeten Ufern, blumengeschmückten Ufern und kleinen verschlafenen Dörfern.

Der Treidelpfad zieht sanft zu Ihrer Rechten vorbei. Wo früher Pferde die mit Waren beladenen Gabaren zogen, grüßen Sie heute Radfahrer und Spaziergänger mit einem Handzeichen.

Nach eineinhalb Stunden ruhiger Fahrt sehen Sie Feneu und seinen Port Albert.

Legen Sie Ihr Boot an. Steigen Sie auf Ihre Fahrräder oder erkunden Sie zu Fuß die 7 km lange Schlösser-Route, auf der Sie das lokale Kulturerbe entdecken können: das Schloss Montriou, das Schloss Sautré, das auf einem Felsvorsprung errichtet wurde, um den Flussverkehr zu überwachen, und die Mühlen von Sautré, die 1285 als steinerne Wächter errichtet wurden.

Am Abend können Sie sich von April bis Oktober in der Guinguette du Port Albert verführen lassen. Unter den Lichterketten, die wie Sterne funkeln, dehnen sich die Gespräche aus, das Lachen hallt wider und schon wirkt der Zauber des Flusses.

Wenn Sie Feneu verlassen, leitet Sie der Fluss nach Cantenay-Épinard, im Herzen der Basses Vallées Angevines, die als Natura 2000 eingestuft sind. Hier vereint sich die Mayenne mit der Sarthe zu einem Wasserballett, um die Maine zu bilden. Die Landschaft verändert sich und wechselt zwischen Feuchtwiesen und geschützten Heckenlandschaften. Im Empfangspavillon der Bords de Mayenne können Sie sich über die Wanderwege informieren, die sich zwischen diesen beiden Flüssen hindurchschlängeln.

Dann taucht Montreuil-Juigné auf, das mit seinen zwei Schleusen einzigartig ist. Die 34 Meter lange Schleuse von Montreuil-Belfroy versorgte früher die örtliche Mühle mit Wasser. Das Dorf bewahrt in seinen Steinen die Erinnerung an diese industrielle Vergangenheit. Der Weiler "Vieux Cantenay", der sich an das Ufer der Sarthe schmiegt, enthüllt schöne Herrenhäuser wie das Schloss Grand Vaux und die Hautvraie.

Nach einer zweistündigen Bootsfahrt zwischen Mayenne und Maine liegt Angers vor Ihnen. Legen Sie mit Ihrem Boot vor dem imposanten mittelalterlichen Schloss an, das eine theatralische Ankunft in der Hauptstadt des Anjou bietet. Gehen Sie auf Entdeckungsreise in die Stadt des Königs René. In der Burg erwartet Sie der berühmte Wandteppich der Apokalypse. Die gepflasterten Gassen des historischen Zentrums bergen Schätze: die majestätische Kathedrale Saint-Maurice, das malerische Maison d'Adam mit seinen schelmischen Skulpturen, die Stiftskirche Saint-Martin...

Oder entscheiden Sie sich für ein totales Eintauchen in die Natur in Terra Botanica, dem ersten europäischen Park, der sich der Pflanzenwelt widmet. Die außergewöhnlichen Gärten, das Schmetterlingshaus, die fliegenden Nussschalen... Hier bilden 500 000 Pflanzen aus der ganzen Welt eine märchenhafte Kulisse. Wenn die Jahreszeit es zulässt, verwandelt Terra Nocta den Park bei Einbruch der Dunkelheit in eine Kathedrale aus Licht.

Begeben Sie sich dann zum Cale de la Savatte: Die kurzlebige Bar (von April bis Oktober) mit Blick auf Ihr Boot bietet Ihnen den perfekten Rahmen für diesen angevinischen Abend.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Norden, sanft bergauf in Richtung Grez-Neuville. Ein letzter Zwischenstopp bietet sich an: die Île Saint-Aubin. Diese 600 Hektar große Insel bietet eine Welt für sich. Hier gibt es keine Autos. Nur freilaufende Kühe und von hohem Gras gesäumte Wege, die im Wind tanzen.

Lassen Sie sich in der Guinguette du Port de l'île nieder, um ein Mittagessen mit den Füßen im Gras zu genießen. Schwingen Sie sich dann auf ein Fahrrad oder erkunden Sie die Wege zu Fuß. Beobachten Sie die Vögel in der Ferne und lassen Sie die Stille auf sich wirken.

Zurück in Grez-Neuville können Sie Ihre Reise mit einem leckeren Zwischenstopp im Restaurant L'Écluse beenden , das in einem ehemaligen Schleusenwärterhaus untergebracht ist. Die Gerichte hier sind eine Hommage an die lokalen Erzeuger: Biogemüse aus Feneu, Fleisch vom Bauernhof in Grigné, Brot aus dem Haus Bondy... Der Chefkoch komponiert eine bodenständige Küche mit hohem Spontaneitätsfaktor. Eine letzte Gourmet-Parenthese zwischen Land, Meer und Fluss, um Ihr Reisetagebuch in Schönheit zu schließen.

Haben Sie Lust, Ihre Reise durch das Anjou zu verlängern?

• Radeln Sie auf der Vélo Francette zwischen Angers und Laval, vorbei an Schleusen und verträumten Dörfern, oder schließen Sie sich der Loire à Vélo an, um die Dörfer an der Loire und ihre Weingüter zu erkunden.
• Verlängern Sie Ihre Reise in Richtung des Loir-Tals. Dort erwarten Sie weitere schiffbare Flüsse, malerische Dörfer, die sich an die Hänge schmiegen, sonnige Weinberge, großzügige Obstplantagen und in den Tuffstein gegrabene Höhlenwohnungen.