Denkmäler, Geschäfte, Restaurants, ungewöhnliches Museum... Ein Spaziergang in der Stadt der Herzöge der Bretagne zur Entdeckung unumgänglicher Sehenswürdigkeiten oder versteckter Schlupfwinkel!
9.45 Uhr: Zeitreise in die Vergangenheit im ‚Château des Ducs de Bretagne’
Jedem Herrscher was ihm gebührt! Ihr Rundgang in Nantes beginnt mit dem Château des Ducs de Bretagne, dem architektonischen Prunkstück der Stadt. Hinter den Schutzmauern aus Granit erkennen Sie die Pracht der herzöglichen Residenz des 15. Jahrhunderts, aus dem herrlich weiβen Tuffstein erbaut. Der Eintritt ist kostenlos, Sie können so Schlosshof und Kurtinen erkunden. Die neugierigsten Besucher setzen die Erkundung im Schloss-Museum fort (Eintritt 5 bis 8€), in dem in 32 Sälen mit gepflegter Szenografie die Geschichte von Nantes erzählt wird. Zum Abschluss der Besichtigung können Sie im benachbarten Office de Tourisme vorbeischauen und Karten und Dokumentation bekommen!
Château des Ducs de Bretagne, 4, place Marc Elder
Office de Tourisme, 9, rue des États
11 Uhr: Shopping im Viertel ‚Bouffay’
Donnerwetter! So viele Geschäfte, Kneipen und Restaurants aller Art so nah beieinander! Das so ruhig scheinende Viertel Bouffay sprudelt vor Aktivität. Ideal für eine Shopping-Tour, zwischen Pflastersteinen und Fachwerkhäusern. Falls Sie etwas Anderes als eine Schneekugel als Mitbringsel suchen, dann finden Sie im ‚Inspirations’ jede Menge lustiger Souvenirs wie Kissen, Schürzen oder Tassen mit dem Abbild von Nantes, die von ‚République Vintage’ geschaffen wurden, oder auch die Schmuckstücke, die Nathalie, die Gründerin des Ortes, aus alten Perlen herstellt.
Inspirations, 16, rue de la Paix
12 Uhr : Ein Gang durch die ‚Passage Pommeraye’
Gehen Sie durch die ‚rue de la Barillerie’, über den ‚Cours des 50 otages’ und dann geradeaus, um eine der schönsten Passagen Europas zu entdecken. Die groβen Glasdächer leiten hier das Licht, damit es die Statuen, Ornamente, Kursiven und Schaufenster der Geschäfte erleuchtet. Lange Renovierungsarbeiten haben es erlaubt, die verschwundenen Dekorationen wieder hervorzubringen. Ein wenig weiter kommen Sie auf den majestätischen Place Graslin, mit seinen beigefarbenen Fassaden und dem Theater mit seinen korinthischen Säulen.
Passage Pommeraye, rue de la Fosse
12.35 Uhr: Probieren Sie mal das ‚Petit Beurre revisité’!
Die Höhle der Genussfreuden befindet sich ein wenig weiter oben. Hier schafft Vincent Guerlais, der oft als bester Konditor der Stadt bezeichnet wird, seine echten Wunderwerke. Dazu gehört der berühmte biscuit nantais de Lu, in der aktualisierten, mit Piemont-Haselnusscreme und Bruchstücken von ‚sablé breton’ gefüllten und mit Bitterschokolade oder weiβer Karamellschokolade überzogenen Version. Perfekt, um den Appetit anzuregen auf das kleine Wunder, welches folgen wird...
Vincent Guerlais, 11, rue Franklin
13.10 Uhr: Der Genuss auβergewöhnlicher Crêpes
Bevor Jean-Baptiste die Leitung des Ker Breizh übernahm, hatte er in den besten bretonischen Crêpe-Restaurants die Runde gemacht. Ergebnis: Sie müssen unbedingt reservieren, um seine Galettes zu genieβen, die er mit dem Mehl einer kleinen Mühle im Finistère herstellt, die ebenfalls Pierre Hermé, den berühmten Pariser Konditor beliefert. Neben den ‚Complètes de compet’’ gibt es einige Tollheiten, wie diese Kreation des Tages, in der eine Châteaugiron-Wurst mit fünf Pfeffern, acht Monate alter Comté und Senfsauce vereint sind. Highlight: in der süβen Abteilung, Version Schokolade, mit einer leicht buttrigen Ganache garniert. Und als Sahnehäubchen auf dem Buchweizen: eines der schönsten Herrenhäuser der Stadt steht genau gegenüber! Das Menü mit Galette, crêpe sucrée, bolée de cidre: 9€, mittags von dienstags bis samstags.
Ker Breizh, 11, rue de l’Héronnière
14 Uhr: Überraschungen im Museum der Druckerei
Zweifellos nicht das bekannteste der Museen von Nantes, aber nicht das uninteressanteste! Inmitten des Geruchs der Druckfarben und des Bleis erzählt es die ruhmreiche Vergangenheit der Druckereikunst vor Erscheinen der digitalen Techniken. Erstaunlicherweise sind viele der uralten Maschinen noch funktionsfähig und dienen zu Vorführungen, die von passionierten Druckern geleitet werden. Ebenfalls zu sehen: eine monumentale Druckpresse von neun Tonnen und das kleinste Buch der Welt...
Musée de l’Imprimerie, 24, quai de la Fosse
15.15 Uhr: Augenblicke des Nachdenkens im ‚Mémorial de l’abolition de l’esclavage’
Wussten Sie, dass sich Nantes im 18. Jahrhundert zum gröβten französischen Hafen des Sklavenhandels entwickelte? Da eine Stadt, die sich weiterentwickelt, sich auch mit ihrer Geschichte auseinandersetzen kann, beschäftigt sich ein künstlerisches und urbanes Projekt mit dieser dunklen Epoche. 2000 Glasplatten markieren so den Boden am Loire-Ufer, wobei die meisten die in diesen Handel verwickelten Schiffe darstellen. Auf der Höhe der ‚Passerelle Victor-Schoelcher’ vermittelt eine unter den Stützpfeilern eingerichtete Passage beinahe den Eindruck, man befände sich im Laderaum eines Schiffs und enthüllt bewegende Texte aus den Kontinenten, die vom Sklavenhandel betroffen waren.
Mémorial de l’abolition de l’esclavage, quai de la Fosse und passerelle Victor-Schoelcher
16 Uhr: Ein Ritt auf den ‚Machines de l’île’
Riesenraupe, -ameise und -spinne, … Auf der ‚Île de Nantes’ vergnügen sich seltsame Kreaturen, die von der Kompagnie ‚La Machine’ entworfen wurden. Herr über dieses Bestiarium ist ein 12 Meter hoher Elefant, der sich mit ergreifendem Realismus bewegt und Wasser spuckt. Das Publikum kann auf seinen Rücken steigen, um das Carrousel des Mondes Marins zu erreichen, das monumentale Karussell, auf dem man eine Riesenkrabbe, einen Leuchtfisch aus den Tiefen des Ozeans oder einen Kalmar in Rückwärtsbewegung reiten kann. Einfach zauberhaft!
Les Machines de l’Ile, Parc des Chantiers, boulevard Léon Bureau
18 Uhr: Eine Runde in einem kleinen Fischerdorf
Auf geht’s zum Gare Maritime de Nantes für eine Fahrt auf dem Navibus, mit dem Sie in sechs Minuten das Dörfchen Trentemoult erreichen. Völliger Kulissenwechsel in diesem kleinen Paradies, das ehemals von Fischern bewohnt war, die ihre Häuser mit den Farbresten anstrichen, die eigentlich für die Schiffsrümpfe bestimmt waren. Die Tradition wird immer noch gepflegt und mit den Palmen an vielen Straβenecken könnte man sich in Havanna glauben. Zum Aperitif gehen Sie einfach Richtung Terrasse der La Guinguette, dem charmanten Bar-Restaurant direkt am Wasser.
Gare Maritime, quai Ernest Renaud
20.10 Uhr: Gönnen Sie sich etwas Leckeres an einem (fast) geheimen Ort
Wieder an Land gegangen, genügt Ihnen eine kurze Straβenbahnfahrt, um das Viertel des Tour Bretagne zu erreichen. Dort versteckt sich By Sainbioz, eine der besten Adressen für Gaumenfreuden der Stadt. Neben kleinen delikaten Gerichten bietet dieses Restaurant erstklassige Burgers mit authentischem Brot, lokalem Bio-Gemüse und Käse des berühmten Hauses Beillevaire. Probieren Sie mal den beeindruckenden ‚Big Franchouillard’ mit seinem saftigen Steak, Kräuter-Rösti, Reblochon, karamellisierten Zwiebeln und der geheim gehaltenen Sauce... Burger mit Beilage nach Wahl: 10,50 bis 17,50 €.
By Sainbioz, 34, rue Léon Jamin
22.15 : Ein kleines Glas in einer Bar in luftiger Höhe
Ein Euro. Soviel kostet die Fahrt zum höchsten Punkt der Stadt, 144 Meter über dem Erdboden. Willkommen im 32. Stock des Hochhauses Tour Bretagne (ein kleines Pendant von dem im Viertel Montparnasse in Paris), das Le Nid beherbergt: eine Panorama-Bar in luftiger Höhe. Der Ort überrascht durch seine originelle Dekoration, mit seinen Sitzen in Form eines Eis und diesem riesigen Vogel, der auf dem Boden liegt und dessen Körper als Theke dient. Perfekter Abschluss dieses Tags in Nantes mit einem unglaublich schönen Blick auf die Stadt!
Le Nid, Tour Bretagne, place de Bretagne
AUβERDEM…
Es ist unmöglich, sich mit dieser gepflegten aber nicht umfassenden Auswahl zufrieden zu geben! Wenn Sie noch etwas mehr Zeit haben, dann versäumen Sie es nicht, die Île de Versailles und ihren japanischen Garten zu besuchen, sowie das Museum Jules Verne, das dem Schriftsteller aus Nantes gewidmet ist, den Place Royale und seinen Riesenbrunnen, die Île Feydeau und ihre geneigten Gebäude, das Viertel Chantenay und sein Dorf-Ambiente, den Jardin des plantes mit seinen exotischen Pflanzenarten... Ebenso eine Tour wert ist der Miroir d’Eau, La Cigale, die berühmte unter Denkmalschutz stehende Brasserie mit ihrer verblüffenden Jugendstil-Dekoration. Last but not least die Collection Estuaire der ‚Île de Nantes’, ein echtes Freilichtmuseum, das auf dem Loire-Ufer zahlreiche Werke von Künstlern, Architekten und Designern zeigt.
Falls Sie Ihre Erkundung noch fortsetzen wollen, entdecken Sie die 10 geheimen Orte von Nantes, von denen einige auch den Einheimischen unbekannt sind!